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Die Entscheidung für einen Hund

Möchte man einen Hund in sein Leben holen, geht man eine langjährige Verpflichtung ein. Das sollte dem angehenden Hundebesitzer klar sein. Ob es ein Welpe, ein junger, mittelalter oder alter Hund sein wird, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidet man sich für einen Welpen, wird man für ihn das Licht am Himmel und der Mensch sein, dem er sein ganzes Leben lang folgt. Aber man macht mit seinem Hund auch jede Phase seines Lebens und seiner Entwicklung durch.

Nicht zu jung!

Nach dem Tierschutzgesetz darf ein Welpe nicht jünger als acht Wochen sein, wenn er von seiner Mutter getrennt wird. Viele Zuchtverbände schreiben sogar zwölf Wochen vor. Dann ist er von einem verantwortungsbewussten Züchter sozialisiert, kennt den normalen Menschenalltag, ist geimpft, gechippt und bereit, die Welt zu erobern.

Zuerst kommt die Auswahl

Bevor man seinen Vierbeiner mit nach Hause in ein neues Leben nimmt, soll man ihn erst einmal sorgfältig auswählen. Zu einem Hund entscheidet man sich nicht innerhalb von fünf Minuten beim Durchscrollen von Verkaufsanzeigen im Internet. Denn die Chemie zwischen den beiden Lebewesen, Mensch und Hund, die über Jahre hinweg miteinander in Freundschaft auskommen wollen, muss stimmen. Nach einem langen Prozess der Überlegung und Entscheidung, ob man sich einen Hund anschaffen soll, und wenn ja, welchen, sollte man noch darauf schauen, woher der Hund stammt.

Ist die Wahl auf einen eingetragenen und vertrauenswürdigen Züchter gefallen, ist man auf der sicheren Seite. Sonst muss man selbst einige Punkte checken:

  • Sind die Welpen in einem Haushalt groß geworden oder wurden sie separat gehalten?
  • Kann man die Hunde vor einer Entscheidung besuchen, auch mehrmals?
  • Ist die Mutter der Welpen anwesend und hat Zugang zu ihrem Nachwuchs?
  • Sind die Welpen tierärztlich untersucht, entwurmt, gechippt und geimpft?

An dieser Stelle sei vor einem spontanen Tierkauf gewarnt: Einen Hund auf einem Markt im Ausland oder aus dem Autokofferraum zu kaufen, weil er so süß oder so traurig aussieht, kann schnell sehr teuer werden. Fällt der Hund beim Grenzübertritt auf und hat nicht die nötigen Papiere, wird er angehalten und muss zunächst in Quarantäne. Diese Hunde können sehr krank sein, ohne dass man es merkt. Dann hat man schnell einen Notfallpatienten, dessen Leben auf der Kippe steht und in den man viel Geld und Pflege steckt, um ihn am Ende doch zu verlieren. Damit diese Praktiken endlich aufhören, dürfen solche Tiere nicht gekauft werden. Gibt es keine Abnehmer für diese in Massenproduktion entstandenen Tiere mehr, bricht dieser grausame Markt zusammen.

Der „Gebrauchthund“

Entscheidet man sich für einen Hund, der ein Jahr oder älter ist, hat er schon mindestens einen Vorbesitzer gehabt. War es ein verantwortungsvoller Mensch, kann man mit einen gut erzogenen Hund rechnen, der an seine neuen Besitzer zunächst gewöhnen muss. Der Besuch einer Hundeschule lohnt sich auf jeden Fall.

Man kann ausgewachsene Hunde von Privatpersonen, in Tierheimen oder bei einer Tierschutzorganisation im Ausland beziehen. Den Hund sollte man vorher bei einigen längeren Spaziergängen – immer an der Leine! – gut kennenlernen, um zu sehen, ob sich eine gegenseitige Zuneigung entwickelt. Freuen sich Mensch und Hund aufeinander, steht dem gemeinsamen Leben nichts im Wege.

Der Hund kommt ins Haus

Die Entscheidung ist gefallen: Dieser Hund soll der richtige sein! Nun heißt es, noch die Formalitäten erledigen, den Züchter, das Tierheim oder den Vorbesitzer bezahlen, den Impfausweis und andere Papiere ausgehändigt bekommen und dem Hund das ausgesuchte Geschirr anziehen. Das gemeinsame Leben beginnt!

Alles vorbereiten!

Bevor der neue Mitbewohner das erste Mal die Wohnung betritt, sollte schon möglichst alles bereitstehen: Futter und Wasser auf einem festen Platz, mindestens zwei geeignete Schlaf- und Ruheplätze, ein wenig Spielzeug sowie Geschirr und eine Leine. Wohnt man mit Partner, Familie oder WG-Bewohnern zusammen, sollte von vornherein klar sein, wer für welche den Hund betreffenden Aufgaben verantwortlich ist, was der Hund darf und was nicht. Wenn eine Person dem Hund erlaubt, auf dem Sofa zu sitzen, die andere aber nicht, wird sich der Hund an diese Regeln halten, nur solange jemand im Raum anwesend ist. Bei widersprüchlichen durch die Menschen aufgestellten Regeln macht der Hund, was er will, wenn er allein ist.

Die Sache mit dem Geschäft

Zu Beginn wird es immer wieder vorkommen, dass der Hund seine Geschäfte in der Wohnung verrichtet. Das ist normal, denn er weiß ja nicht, wann er rauskommt und dass er das nur draußen machen soll. Für den Menschen bedeutet das, jedes Malheur wortlos und unkommentiert zu beseitigen und mit dem Hund so häufig wie möglich nach draußen zu gehen. Macht er dann auf der Straße seine Pfütze oder seinen Haufen, wird er dafür gelobt. Bitte immer daran denken, dass Hundekot beseitigt werden muss! Auch im Wald sollte man ihn nicht liegen lassen, denn meist ist er durch Floh- oder Zeckenmittel kontaminiert und kann Insekten abtöten! Daher immer genügend Kotbeutel mitnehmen.

Nicht vergessen!

Bevor man in den Alltag mit seinem Vierbeiner startet, sollte man sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um den Hund anzumelden:

Beim Tasso Zentralregister

Hier kann man den Hund registrieren, um ihn schneller wiederzufinden, wenn er verschwindet. Die Registrierung ist kostenlos. Man sollte jedoch über eine Spende nachdenken, um die Arbeit des Vereins zu unterstützen.

Bei der Gemeinde

Für einen Hund muss man Steuern zahlen. Die Höhe der Steuer ist von der jeweiligen Gemeinde abhängig. Ist der Hund angemeldet, erhält man eine Steuermarke, die der Hund draußen immer tragen muss.

Bei der Haftpflichtversicherung

Je nach Größe des Hundes und Bundesland ist eine Hundehaftpflichtversicherung für Hundehalter Pflicht. Eigentlich sollte man aber für jeden Hund, unabhängig von seiner Größe und seinem Temperament, eine Versicherung abschließen. Denn für Schäden, die der Hund anrichtet, wird immer der Tierhalter haftbar gemacht. Das kann schnell teuer werden.

Der Alltag mit Hund

Der Hund ist im Leben seines oder seiner Menschen angekommen. Um sich aneinander zu gewöhnen, wird empfohlen, in den ersten drei Wochen möglichst die ganze Zeit mit dem Hund zu verbringen. Sich für diese Zeit Urlaub zu nehmen, ist durchaus angebracht.

Aber was macht man nach diesen drei Wochen? Ein Hund sollte nicht länger als zwei oder drei Stunden allein zu Hause bleiben, auch wenn er ruhig ist und nicht jault, nachdem sich die Wohnungstür schließt. Letztlich schafft man sich aber keinen Hund an, damit er ein Drittel des Tages alleine ist und nachts neben seinen schlafenden Menschen liegt.

Hundesitter, Dogsharing oder Huta

Es gibt verschiedene Modelle, damit der Hund tagsüber nicht alleine ist, beschäftigt oder auch gefüttert wird. Zum einen kann man Nachbarn oder einen professionellen Hundesitter damit betrauen, einen längeren Spaziergang mit dem Hund zu machen oder ihn gegen ein Stundenhonorar zu sich nach Hause zu nehmen. Solche delegierten Aufgaben sind normalerweise mit Kosten verbunden, die jedoch bei den Nachbarn geringer ausfallen als bei jemandem, der diesen Service professionell anbietet.

Man kann seinen oder einen anderen Hund auch im Dogsharing teilen. Das bedeutet, dass zwei Parteien für den Hund, seine Pflege und Versorgung verantwortlich sind. Beispielsweise ist der Hund vormittags und an den Wochenenden immer bei der anderen Person, ab Mittag bis zum nächsten Morgen ist er werktags bei einem selbst.

In der Hundetagesstätte, kurz Huta, wird der Hund stunden- oder tageweise professionell betreut. Hier gibt es auch Bewegungseinheiten, Spiel- und Beschäftigungsrunden, und der Hund ist meist mit anderen Hunden zusammen. Es werden aber auch Erholungsphasen angeboten. Viele Hunde lieben es, in die Huta zu gehen, und ihre Besitzer holen nach der Arbeit einen glücklichen und ausgelasteten Hund nach Hause.

Bei all diesen Möglichkeiten sollte man dem Hund immer ausreichend Zeit geben, um sich an die veränderte Situation und die neuen Zwei- und Vierbeiner zu gewöhnen.

Meine Hündin soll werfen

Manchmal kommt der Wunsch auf, Welpen zu haben. Sei es, man sucht nach einer Hündin, die der eigene Rüde decken kann, oder man hat eine Hündin und denkt über ihre Verpaarung nach.

Große Verantwortung

Wenn man einen solchen Wunsch hegt, sollte man sich genau überlegen, was auf einen zukommt: Ein bis zwölf Welpen sind möglich! Die Wurfgröße hängt oft von der Rasse, dem Alter und der Größe der Hündin ab. Die Welpen werden zunächst von der Mutter gesäugt, brauchen aber bald auch Futter. Sie müssen tierärztlich untersucht, geimpft, entwurmt und gechippt werden. Auch die Hündin muss tierärztlich überwacht werden. Das ist mit Kosten verbunden.

Werden die Hunde mit zwölf Wochen abgegeben, kommt ein Teil der Kosten durch den Verkaufspreis der Welpen wieder zurück. Aber man muss auch entsprechend viele Abnehmer für die Tiere finden. Was ist, wenn von einem großen Wurf nur die Hälfte der Welpen neue Besitzer finden, oder wenn jemand seine Entscheidung rückgängig macht und den Hund zurückgibt?

Im Tierheim helfen

Möchte man sich mit Welpen beschäftigen oder andere Hunde betreuen, ist die ehrenamtliche Arbeit in einem Tierheim vielleicht die bessere Alternative. Unabhängig von Alter, Größe und Rasse brauchen diese Hunde viel Zuneigung und warten auf ihre Menschen. Man kann mit ihnen viel Zeit verbringen, muss aber keine Kosten für sie übernehmen.

Die Hundezucht

Möchte man mit Leib und Seele in die Hundewelt eintauchen, ist die Idee einer eigenen Hundezucht sehr nah. Durch die verschiedenen Zuchtvereine und -verbände tritt man einer Gemeinschaft bei, die mit viel Erfahrung auf diesem Weg unterstützen kann.

Moderner Zuchtansatz

Die Zeiten, als man seine Hunde einfach so vermehren konnte, sind längst vorbei. Heute wird großes Augenmerk auf die Vermeidung von Erbkrankheiten und die Zucht von gesunden Hunden mit einem positiven, rassetypischen Charakter gelegt. Dazu haben die verschiedenen Zuchtverbände und Vereine entsprechende Regeln aufgestellt, an die sich die Züchter halten müssen, um die entsprechenden Papiere für ihre Welpen zu bekommen.

Privatzucht – eine familiäre Angelegenheit

Züchtet man mit einer oder zwei Hündinnen, bleibt die Welpenzahl übersichtlich. Den jeweiligen Deckrüden kann man dann nach verschiedenen Kriterien wie Farbschlag, Größe, Charakter oder Stammbaum aussuchen. Die Anzahl der Würfe pro Jahr, Zwinger und Hündin sind sehr stark reglementiert, um die Gesundheit der Hündin nicht zu gefährden und sicherzustellen, dass sie gesunde und kräftige Welpen bekommt und nicht überfordert wird.

Dadurch, dass nicht mehr als zwei Würfe gleichzeitig im Haus sind, kann der Züchter oder Züchterin viel Zeit mit den Welpen verbringen und ihnen einen guten Start ins Leben ermöglichen. Die Auswahl der neuen glücklichen Hundebesitzer, denen man seine kleinen Hundeschätze anvertraut, erfolgt so entspannt und verantwortungsvoll.

Die Hundeerziehung

So niedlich ein Welpe auch sein mag, er muss wissen, was er darf und was gar nicht geht. Hunde sind keine Entscheidungstreffer und sind glücklich, wenn sie gesagt bekommen, wo es langgeht. Hunde mögen es, belohnt und gelobt zu werden. Eine Bestrafung verunsichert sie, weil sie den Zweck nicht verstehen. Deshalb arbeitet man heutzutage in der Hundeerziehung mit Belohnung und Verstärkung, Bestrafungen sind tabu.

Belohnungswort

Um dem Hund schnell begreiflich zu machen, was er darf und was nicht, sollte man mit konkreten Worten arbeiten. Erhält der Hund eine Strafpredigt, schaut er zwar ängstlich, versteht aber nicht, worum es geht. Ein knappes „Nein!“ genügt, um dem Hund klar zu machen, dass hier eine Grenze ist, die er nicht überschreiten darf. Ebenso sollte es ein Belohnungswort geben. Das sollte sich nicht wie „Nein“ anhören, „Fein!“ wäre also eine schlechte Wahl. Ein „Super!“ oder „Klasse!“ klingen völlig anders. Kombiniert man dieses Wort immer mit einem Leckerchen, reicht nach kurzer Zeit auch das Belohnungswort, damit der Hund weiß, dass er etwas Tolles geleistet hat.

Clickertraining

Mit einem Clicker kann man den Zeitpunkt, zu dem ein Hund bestärkt werden soll, noch besser festlegen. Mit dem Clicker in der Hand beobachtet man den Hund und drückt den Knopf, wenn er das macht, was man verlangt. Hat der Hund die Kombination aus Clicker und Belohnung verstanden, wird er weiter versuchen, bis er es richtig macht. Mit dem Clicker kann man einem Hund, der gerne mitarbeitet, in kürzester Zeit neue Bewegungsabläufe oder Tricks antrainieren.

Party!

Freut man sich nach getaner Arbeit gemeinsam mit dem Hund, auch gerne durch ausgelassenes Springen, Arme in die Luft Werfen und Freudenrufe, wird der Hund gerne mittanzen und beim nächsten Training noch eifriger dabei sein.

Hundeplatz mit Spaßfaktor

Noch in den 1980er-Jahren waren Hundeplätze hauptsächlich dazu da, große Hunde über Hindernisse springen zu lassen oder sie zu trainieren, Eindringlinge zu überwältigen. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr geändert.

Rüpelklub und Freilaufangebote

Da es heute nicht mehr möglich ist, den Hund überall frei laufen zu lassen, oder wenn das aus Sicherheitsgründen nicht erwünscht ist, bieten viele Hundeschulen die Möglichkeit an, die Hunde zu festgelegten Zeiten auf einem großen, abgesicherten Hundeplatz frei laufen zu lassen. Dabei wird darauf geachtet, dass miteinander verträgliche Hunde gemeinsam spielen können. Hunde, die gerne Kontakt zu Artgenossen haben, vergessen dann für einige Zeit ihre Menschen und toben herum, sodass sie danach ausgepowert und glücklich nach Hause kommen.

Hunde lernen durch Hunde, wie sie miteinander umgehen. Der Mensch kann seinem Vierbeiner zwar sagen, wie er an einem anderen Hund vorbeigehen soll, aber sie lernen nur untereinander, wie sie sich in Stresssituationen verständigen und verhalten. In einem Rüpelklub können sie behutsam miteinander Kontakt aufnehmen. Wird es brenzlig, sind erfahrene Trainer zur Stelle und sorgen dafür, dass die Hunde unbeschadet aus der Situation herausgenommen.

Hundesport

Auf einem Hundeplatz werden heutzutage auch Hundeaktivitäten wie Agility, Dogdancing, Longieren, Zielobjektsuche oder Mantrailing angeboten. Die Auswahl ist groß, sodass jeder Hundehalter eine geeignete Hundesportart und eine interessante Beschäftigung für seinen Hund finden kann.

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